„Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt!“

Wer hier wem Glück gebracht hat, war letztlich beim 70. Backtag des Heimatvereins Tengern-Huchzen egal: ob Bezirksschornsteinfeger Schnier oder der Wettergott: alle Besucher kamen auf ihre Kosten.

„Trecker fahren! Das ist toll!“, befand der zweijährige Nevio, der auf dem fast 60 Jahre alten 15er Deutz Platz nahm und mit viel Spaß alle Hebel auf Herz und Nieren prüfte, während der fünfjährige Linus zusammen mit den „Corrys“ an der Drehorgel (Horst Korytowski) eine mathematische Gleichung aufstellte: Mutig sang er zusammen mit Rosi Korytowski ins Mikrofon „zwei mal drei macht vier, ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt.“,  zur Filmmelodie von Pippi Langstrumpf.

Gefallen fanden die vielen Besucher am Sonntagnachmittag auf dem Entgelhof in Huchzen vor allem am frisch gebackenen Brot. „Das war sofort zu Beginn schon ausverkauft“, beschrieb Meike Blase, einer der 30 Helferinnen und Helfer des Heimatvereins, die schon früh morgens alles herbstlich schmückten und für die Genießer der Backhaus-Spezialitäten herrichteten. „Wir sind zum ersten Mal hier und eigentlich nur wegen des leckeren Kuchens gekommen. Der Pflaumenkuchen ist einfach klasse!“, meinten Bianca und Jan Buttler, die es sich im Schatten der Bäume gemütlich machten. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen fanden selbst  Bratwürstchen und Pommes reißenden Absatz. Es sei ein ständiges Kommen und Gehen, daher könne er gar nicht schätzen, wie viele Menschen es letztlich seien, die es zum dritten Backtag im Jahr gelockt hätte, blickte sich 1. Vorsitzender Horst Jording um. „Auf jeden Fall auch sehr viele junge Familien mit kleinen Kindern! Gut, dass wir wieder die große Hüpfburg hier haben!“

 

Ebenso viel Spaß machte der Nachmittag Dennis und Melanie Beinke, die sich mit ihrem Sohn Moritz (1,5)  die frischen Pickert schmecken ließen: „Wie bei meiner Oma und mit so viel Liebe gebackten.“ Gut 45 Kilo Teig verarbeiteten Uli Schütte, Gerd Meier und Frank Westerfeld in der Riesenpfanne. „Das Rezept? Nein, das wird genauso wenig verraten, wie das der Brote und Kuchen“, die die Hobbybäcker Hermann Lehrmann und Wolfgang Osthaus seit Jahren selber machen. Viel zu entdecken gab es auch am Tisch des kleinen Kinderflohmarktes und vor allem am Stand der Initiative Eltern krebskranker Kinder mit einer großen Vielfalt an Strickwaren und Handarbeiten für Jung und Alt. Älteren Semesters waren vor allem die historischen Geräte, an denen Kurt Blase und sein Team das Dreschen mit alter Dreschmaschine zeigte, wie nach guter alter Väter Sitte auch Stroh zu Häcksel geschnitten wird, wie die Windfege funktioniert und früher das Getreide geschrotet wurde. „Bei diesem schönen Wetter muss man einfach raus! Ob mit den eigenen oder mit Enkelkindern.“, fanden auch Altbürgermeister Willi Henke und seine Frau Marlies.