„Damit es mit dem Nachwuchs klappt“

Neue Storchenbank wird zur Pilgerstätte

Sie haben sich gegenseitig im Blick: Der Heimatverein Tengern-Huchzen und das Storchenpaar mit seinen zwei Jungen. Das Paar beobachtet das Werkeln auf dem Wanderweg Nr. 5 ganz genau: „Sie haben genickt, als wir ihnen gesagt haben, dass wir für sie und uns eine Storchenbank bauen wollen!“, schmunzelt Eckhard Reitmeier, 2. Vorsitzender des Heimatvereins Tengern-Huchzen.

Jetzt können sich Spaziergänger und Wanderer dort ausruhen und das Leben rund um den Horst beobachten.

Am „Alter Bahndamm“ haben seit 2011 erstmals wieder Weißstörche ein Zuhause. Dafür sorgte der Tengeraner Ulrich Watermann im Jahr 2009, als er mit vielen Helfern begann, einen Horst zu bauen. 2012 war es dann soweit: das erste Junge schlüpfte und bekam den „Ring fürs Lebens“ von den Storchenexperten Dr. Alfons Bense und Stefan Bulk. Eine Sensation, wie es seinerzeit hieß, dass sich nach mehr als 70 Jahren in Tengern wieder Weißstörche ansiedeln. Seitdem ist Tengern das Storchendorf auf der Südseite des Wiehen, wie die von Watermann gestifteten Hinweisschilder verdeutlichen.
In diesem Jahr hat das Storchenpaar zwei Junge großzuziehen und ist nach wie vor Blickfang für Anwohner, Wanderer und Spaziergänger. Jetzt setzte der Heimatverein Tengern-Huchzen die schon lang gehegte Idee in die Tat um und stellte kürzlich eine Storchenbank auf. Einige Vorstandsmitglieder des Heimatvereins besorgten das Material dazu. Gerd Meier: „Wir hatten noch in der Scheune des Heimatverein die Beton-Wangen. Die stammen noch aus den 60er Jahren, als Tengeraner Ratsmitglieder für Bänke sorgten. Immer wieder wurden später einige in der Gemeinde abgebaut und wurden nicht mehr benötigt. Jetzt kommen die Wangen wieder zum Einsatz!“, beschreibt er die finanziellen Ersparnisse für diesen neuen Bestimmungsort.

2015_06_12_Vereinsmitglieder bauen Storchenbank_web

 

Die Bank steht nun so, dass die Wanderer einen direkten Blick Richtung Westen zu den Weißstörchen haben und „umgekehrt genauso!“, betont auch der Vorsitzende Horst Jording. Frank Westerfeld hat ein Schild gelasert, auf dem steht: Storchenbank – ergänzt durch das Vereinslogo. Doch diese Bank aufzustellen, bedurfte einer besonderen Logistik: „Wir konnten sie nicht einfach auf dem Weg platzieren; sonst wären die landwirtschaftlichen Fahrzeuge nicht mehr dran vorbei gekommen.“, so Jording. Also musste am Wegesrand zunächst eine Beton-Röhre verlegt werden, „dass das Wasser im Graben unter der Bank her ablaufen kann und sie ausreichend Stabilität erhält!“, erklären Eckhard Reitmeier und Kurt Blase das weitere Vorgehen. „Als wir hier mit den Gerätschaften ankamen, kam auch der Storchenpartner angeflattert und hat kräftig geklappert.“, lacht Reitmeiers Eckhard und Westerfelds Frank ergänzt: „Das lässt ab jetzt keine Babywünsche mehr offen!“ Jetzt müsse es Dank der neuen „Pilgerstätte“ in Sachen Babyboom eigentlich klappen, freuen sich die Storchen-Bank-Bauer über ihr Werk am Wanderweg Nr.5.